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Haus des Gastes & Ortsgeschichte

Adresse: Hudenbeck 2, 32361 Preußisch Oldendorf

Entwicklung

Einst war das 'Haus des Gastes' mit den Parkanlagen eines von vier adeligen Rittergütern in Bad Holzhausen. Die erste urkundliche Erwähnung als „Rittergut Holzhausen“ erfolgte in einem Erbteilungsvertrag der ‚Familie von Schloen genannt Gehle‘ aus dem Jahre 1529. Entstanden ist das Rittergut aus einem Bauernhof des Heinrich Blesse. Im Jahre 1558 wurden das heute noch erhaltene Herrenhaus von Johan von Schloen genannt Gehle weitgehend in der jetzigen Form errichtet.

Geschichte

Weitere Informationen hierzu siehe »Rittergut Holzhausen«.

Nutzung

Seit dem Jahre 1981 dient das Rittergut Holzhausen allen Kur- und Erholungssuchenden als 'Haus des Gastes'. Zu dieser Zeit wurde auch die angelehnte ehemalige Gutswassermühle renoviert und ist seit 1983 mit den Vorführungen und Veranstaltungen ein beliebtes Ausflugsziel. Es befindet sich im Besitz der Stadt Preußisch Oldendorf.

Auf zwei Etagen umfasst das komplett barrierefreie Haus alle erforderlichen Räumlichkeiten für den Aufenthalt von Kurgästen mit Touristikbüro, Kaminecke, Bibliothek, ´Stiller Leseraum´, Toiletten, Fahrstuhl, Mehrzweckraum, Vortragsraum mit 110 Sitzplätzen sowie einen großen Gesellschaftsraum.

Außerdem können in diesem schönen Ambiente Eheschließungen des Standesamtes der Stadt Preußisch Oldendorf mit einer größeren Gästezahl vorgenommen werden.

Haus des Gastes Trauzimmer
Haus des Gastes Trauzimmer

 

Ortsgeschichte

Es wird vermutet, dass es sich bei der Besitzung um früheres Reichsgut handelt, das nach der Gründung des Bistums Minden durch Karl den Großen nach und nach den Bischöfen von Minden zu deren wirtschaftlicher Versorgung übergeben wurde. Solches Reichsgut lag oft an alten Heer- und Handelsstraßen. Auch der Ortsname 'Holzhausen' in Verbindung mit dem gleichfalls an der Heerstraße liegenden Oldendorf (Altdorf) weist darauf hin, dass es sich um eine karolingische Holzversorgungssiedlung für den in der Nähe liegenden Zentralort Oldendorf gehandelt hat.

Die Ortsnamen haben sich historisch im Volksmund gebildet. „Holzhuson“ (Holzhausen) bedeutet also „Hausen im Holz / Wald“. Bei dem Ortsnamen „Heddinghausen“ soll der Personenname „Hathing“ das bestimmende Merkmal des Ortsnamens gewesen sein. Den Ortsnamen „Glusinke“ (Glösinghausen) findet man zwischen 1100 bis 1556 in mehr als 10 verschiedenen Schreibweisen.

Die Orte Heddinghausen und Glösinghausen sind urkundlich in der ältesten Heberolle des Reichsklosters Herford als „Heddinchusun“ und „Glusinke“ erwähnt. Diese urkundliche Aufzeichnung ist selbst undatiert. Sie muss aber nach wissenschaftlichen Untersuchungen am Ende des 12. Jahrhunderts geschrieben worden sein. Es handelt sich um eine Pergamenthandschrift über ein Verzeichnis der Einkünfte des Klosters Herford. Der große Grundbesitz des Klosters war in 588 Haupthöfe und 43 sogenannte Villikationen (Bezirke) eingeteilt. Zur Villikation Heddinghausen mit damals ca. 150 Einwohnern gehörten u.a. sechs eigenbehörige Höfe in Eininghausen, Dahlinghausen, Eickholt, Dono und je zwei Höfe in Glösinghausen und Hüsede. Es ist davon auszugehen, dass seit der mutmaßlichen Schenkung dieser Güter an das Kloster Herford durch König Ludwig den Deutschen im Jahre 852 die Villikation Heddinghausen bereits bestand. Der auf den Haupthöfen sitzende Villicus oder Meier war für das Kloster Herford die jeweils tragende Säule der Grundherrschaft.

Der Ort Holzhausen wurde erstmals am 2. Juli 1033 in Merseburg in einer Urkunde Kaiser Konrads II. erwähnt, die heute im Original im Staatsarchiv in Münster liegt. Konrad II. bestätigt die Gründung des Martinistiftes zu Minden durch den Bischof Siegbert und nimmt das Stift und seine Besitzungen (so u.a. auch „Holzhusun“) in den königlichen Schutz.


Lage

Holzhausen gehörte zum Bistum Minden. Der Bischof hatte nur geistliche Aufgaben. Die Aufsicht und Verfügung über die umfangreichen Kirchengüter übten vom König bestellte Vögte aus und hier die Herzöge von Sachsen aus dem Geschlecht der Billunger. Der Bereich des Rittergutes Holzhausen mit den benachbarten Rittergütern Crollage, Hudenbeck, Brüggehof und der Burg Limberg und lagen seit jeher im Grenzbereich zwischen dem Bistum Minden und dem Bistum Osnabrück und als Keil dazwischen die Grafschaft Ravensberg. Im Jahres 1362 kam es nach langen Fehden zu zwei Landfriedensverträgen zwischen den drei Beteiligten, die aber nicht lange hielten. Schon im Jahre 1364 wurde ein Friedensschwur von den einstigen Gegnern Graf Adolf von Schaumburg, Graf Johann von Hoya, Edelvogt Wedekind von dem Berge und dem Ritter Johann von dem Bussche nach der 'Schlacht am Holzhauser Bach' im Jahre 1363 geleistet. Nach weiteren vielfachen Fehden stellte erst im Jahr 1458 an der Dahlinghauser Landwehr der ravensbergische Vermittler Johan Nagel den Frieden zwischen den Bischöfen von Osnabrück und Minden wieder her. Eine um 1460 geschriebene Chronik geht davon aus, dass Holzhausen zum Hochstift Minden und die Kirchspiele Oldendorf und Börninghausen zur Grafschaft Ravensberg gehörten. Mit dem Vertrag vom 16.6.1542 wurde die Grenze zwischen der Grafschaft Ravensberg mit dem Amt Limberg und dem Fürstbistum Minden mit dem Amt Reineberg endgültig festgelegt und somit das Kirchspiel Hollzhausen an die Grafschaft Ravensberg abgetreten.

Nach dem sogenannten Jülicher Erbfolgestreit 1614 kam die Grafschaft Ravensberg zum Kurfürstentum Brandenburg, wozu das Amt Reineberg bereits gehörte. Im Jahre 1701 wurde das Königreich Preußen gebildet und die Provinzen Ravensberg und Minden der preußischen Regierung in Minden unterstellt. Im Jahre 1758 marschierten die Franzosen in Holzhausen ein, wo es am 1.8.1759 zu der „Schlacht bei Minden“ kam und sie durch den preußischen Heerführer eine Niederlage erlitten. Kaiser Napoleon bildete das 'Königreich Westphalen'. Das Amt Limberg wurde aufgelöst und die Stadt Oldendorf wurde zum Kantonshauptort im Bezirk Minden ernannt. 5 Jahre später wurden die Organisationen im ´Königreich Westphalen´ wieder aufgehoben. Mit der Verordnung vom 18.10.1816 wurden die Verwaltungsbezirke Preußisch Oldendorf, Börninghausen und Holzhausen gegründet. Seit 1871 ist nur noch vom ´Amt Preußisch Oldendorf´ die Rede. Im Jahre 1973 wurde Holzhausen ein Stadtteil von

Preußisch Oldendorf und führt seit 2007 die Bezeichnung 'Bad Holzhausen'.

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