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Rathaus & Stadtentwicklung

Adresse: Rathausstraße 3, 32361 Preußisch Oldendorf

Sehenswert sind die von etwa 1902 bis um 1920 in der Rathausstraße erbauten Häuser und Villen im Jugendstil. Die Kommunalverwaltung hatte nach 1808 von jeher ihren Sitz in Preußisch Oldendorf, zunächst in der Bremer Straße, dann in der Spiegelstraße und jetzt in dem im Jahre 1906 erbauten alten Amtshaus, dem heutigen Rathaus.

 

Rathaus_neu
Rathaus_neu

Kirchliche Entwicklungen

Die Stadtmitte ist der Kirchplatz mit der spätgotischen evangelischen St. - Dionysius - Kirche aus dem Jahre 1510. Das jetzige evangelische Kirchspiel Preußisch Oldendorf umfasst die Stadtteile Preußisch Oldendorf, Harlinghausen, Offelten, Engershausen, Getmold und Schröttinghausen.
Das Kirchspiel Alswede mit den Stadtteilen Hedem und Lashorst wird von Preußisch Oldendorf aus unterstützt. Am St. Raphaelsweg / Offelter Weg steht die im Jahre 1952 erbaute katholische St. - Raphaels - Kirche, deren Sprengel die gesamte Stadt Preußisch Oldendorf umfasst und zum Pastoralverbund Lübbecker Land gehört.


Jüdische Geschichte

Am 13.3.1596 wurde erstmals in Holzhausen ein jüdischer Saatguthändler erwähnt. Im Flecken Oldendorf konnte zwischen 1666 und 1671 die jüdische Familie Gerson Joel nachgewiesen werden. Er war auch bis 1715/1716 Vorsteher der jüdischen Gemeinde Oldendorf. Seitdem gab es einen Betraum in seinem Haus "Am Kirchplatz 2" und ab 1797 bis 1813/1816 in dem umgebauten Heuerlingshaus "Mindener Straße 6". Im Jahre 1863 entstand auf dem gleichen Grundstück eine neue Synagoge, die aber am 9.11.1938 verkauft wurde.
Der inzwischen geschlossene jüdische Friedhof westlich der Bergstraße in Richtung Börninghausen wurde von 1740 bis 1938 genutzt.


Stadtentwicklung

Bis zur Kirchengründung bildete der Oldendorfer Mühlenbach die Siedlungslinie des Ortes, an dem die großen Bauernhöfe und Wassermühlen lagen. Die mit dem Kirchspiel verbundene Zentralitätsfunktion führte zu einer Neuorientierung. Der mittelalterliche Ortskern entwickelte sich nunmehr um die Kirche und danach auch nach Westen und Osten entlang der Heerstraße (Bundesstraße 65) und nach Norden an der heutigen Bremer Straße, die ebenfalls ein Handelsweg gewesen sein dürfte.

Im Spätmittelalter siedelten sich bevorzugt an dem Kirchort Handwerker und Gewerbetreibende an. Der Übergang der mindenschen Landesburg Limberg an die Grafen von Ravensberg von 1285 – 1325 und eine um 1340 einsetzende territoriale Abgrenzung zwischen den Bistümern Minden und Osnabrück und der Grafschaft Ravensberg war ein wichtiger Eckpunkt. Oldendorf wurde Amtssitz einer "Vogtei im Amt Limberg". In den Jahren 1570 und 1615 wurde Oldendorf als "Flecken" bezeichnet, ein Mittel zwischen Dorf und Stadt. Im Jahre 1584 wurde eine Kirchspielschule erbaut. Kurfürst Friederich Wilhelm von Brandenburg wollte in Oldendorf Handel und Wandel nach dem Übergang der Grafschaft Ravensberg an Brandenburg-Preußen konzentrieren. Im Commercienedikt vom 20.4.1688 wurde Oldendorf als Flecken und als Leggeort bestätigt und 1701 als „Freies Wigbold“ (stadtähnliches Gebilde) bezeichnet. Im Jahre 1704 konnten insgesamt 9 Handwerker und Kaufleute sowie 4 Wassermühlen nachgewiesen werden und es war auch Sitz einer Zollstation (Bistum Minden / Bistum Osnabrück).


Einwohnerzahlen

Um 1785 hatte Oldendorf 477 Einwohner, die in 112 Häusern lebten (60 davon hatten bereits Ziegeldächer). Es gab 41 Scheunen, eine Braustelle, 30 öffentliche und private Brunnen, eine Apotheke, 2 Babiere, 3 Bäcker, 3 Krämer, 5 jüdische Krämer, 1 Eisenhändler, 1 Färber, 1 Garn- und Drellweber, 1 Glaser, 3 Kaufleute, 1 Maurer, 1 Radmacher, 1 Sattler, 2 Schneider, 6 Schuster, 1 Schmied, 1 Schlosser, 2 Tischler, 2 Tabakspinner und 1 Weißgerber. Die drei Lederfabrikanten erwirtschafteten seinerzeit einen Jahresumsatz von 1100 Taler und beim Garn und beim Leinen wurden 59.589 Taler umgesetzt. Mit der Tabakverarbeitung, der Möbelindustrie, der Margarineherstellung und der Ziegelei wurden um die Jahrhundertwende in Preußisch Oldendorf neue Erwerbszweige erschlossen.


Kommunale Neugliederung 1973

Am 1.1.1973 erfolgte die landesweite kommunale Neugliederung und es kam zur Auflösung des damaligen Amtes Preußisch Oldendorf mit ca. 13.500 Einwohnern in 9 Stadtteilen und der Bildung der neuen Stadt Preußisch Oldendorf mit damals ca. 11.000 Einwohnern. In den jetzigen zehn Stadtteilen auf ca. 70 km² wohnen zur Zeit etwa 12.100 Menschen. Nach den Prognosen des Landes Nordrhein Westfalen wird sich die Entwicklung der Bevölkerung bis zum Jahr 2040 moderat um 10,7 % auf 11.198 Einwohner verringern (Nachbarkommunen sogar bis zu -24,5 %). 

Die Stadtteile Preußisch Oldendorf, Engershausen, Harlinghausen und Offelten bilden einen baulichen Zusammenhang, in dem heute ca. 6.000 Einwohner leben. Deshalb wird der Ortskern häufig von Einwohnern auch aus den umliegenden Stadtteilen und Nachbarkommunen im Westen und Norden zum Kauf des notwendigen persönlichen Grundbedarfs aufgesucht. Der mit der Stadterhebung von 17.4.1719 begonnene Funktionswandel hat dazu geführt, dass der Stadtkern heute als ein ´Einzelhandelszentrum´ und ein ´Grundzentrum mit 10.000 – 25.000 Einwohnern im Versorgungsbereich´ ausgewiesen ist.

Der Stadtteil Preußisch Oldendorf hat eine Sekundarschule, drei Sporthallen, zwei Sportplätze, eine Poststelle, zwei Banken/Regionalgeschäftsstellen, fünf Lebensmittel-Vollversorger/-Discounter, zwei Apotheken, fünf Allgemeinmediziner, 4 Zahnärzte, zwei Jugendheime, eine Grundschule und drei Kindergärten.

Im Jahre 1974 erhielt der Stadtteil Preußisch Oldendorf  - hier insbesondere die in einem kleinen Tal im Süden liegende sogenannte ´Oldendorfer Schweiz´ -  die staatliche Anerkennung als Luftkurort. Ergänzend wurde 1981 die Zusatzbezeichnung ´Kurmittelgebiet´ verliehen. In diesem Bereich liegen und stehen in herrlicher Umgebung auch der ´Gäste-Pavillion´, das beheizte Freizeitbad (Waldschwimmbad mit Rutsche und großer Liegewiese), eine Beachvollyballanlage, eine Boulebahn, eine Minigolfanlage, ein dekorativer Maibaum und eine Großschachanlage.

Stadtentwicklung
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