Rittergut Groß Engershausen
Adresse: Engershauser Straße 14, 32361 Preußisch Oldendorf
Lage
Das „Rittergut Groß - Engershausen“ liegt nordöstlich vom Zentrum von Preußisch Oldendorf außerhalb des Dorfkerns am 'Oldendorfer Mühlenbach'.
Es liegt auf einer circa 80 m x 50 m großen Insel, zu der eine steinerne Bogenbrücke führt. Erhalten ist auch der noch außerhalb der Gräfte liegende Wirtschaftshof in Fachwerk und Krüppelwalmdach. In der kleineren Parkanlage nordwestlich befindet sich ein Mausoleum aus dem Jahre 1805 und ein es befand sich eine etwa 3 m hohe Pyramide aus Feldsteinen für den Obrist-Lieutnant Christian von Berner (gestorben 1829).
Geschichte
Groß - Engershausen wurde erstmalig 1398 urkundlich erwähnt. Es wurde zwischen 1491 und 1510 von dem Amtmann der Burg Limberg ´Reinecke II. von Schloen genannt Tribbe´ neu erbaut, der gleichzeitig auch im Besitz der 'Fiegenburg' im Stadtteil Börninghausen war. Nachdem die Familie 1671 ausstarb, wurde die hessische Familie ´von Berner´ Eigentümerin. Im Jahre 1838 verkaufte der Oberforstmeister Otto Friedrich von Berner das Rittergut für 44806 Taler an die Familie 'von Spiegel zu Desenberg – Rothenburg'. Von den beiden Söhnen fiel der ältere im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871, so dass der Jüngere, der Hauptmann Werner Anton von Spiegel alleiniger Besitzer der Schlossanlage wurde. Als dieser 1897 starb, ging das Erbe an seine Mutter, die Freifrau Caroline geb. Prigge über. Sie starb 1905 im gesegneten Alter von 97 Jahren. Von den 4 Töchtern, die die Mutter überlebten und alle unverheiratet waren, blieb schließlich allein Amalie Mathilde Sophie übrig. Sie war geboren am 24.12.1841. Sie starb am 5.3.1933 im Alter von 91 Jahren und wurde als letzte in dem kleinen Mausoleum im nordwestlich gelegenen ´kleinen´ Busquett beigesetzt. Mit ihrem Tod war die Familie zu Desenberg ausgestorben. Auf dem Wege der Erbfolge kam es dann an den 'Freiherrn von Spiegel von und zu Peckelsheim zu Bielefeld – Spiegelsberge'.
Das Schloss in seiner jetzigen Form wurde um 1775 als verputzter Fachwerkbau mit Walmdach und übergiebelten Dachaufbauten von Gustav Friedrich von Berner fast zeitgleich mit dem Schloss Hüffe (Stadtteil Lashorst ) errichtet. Es wird vermutet, dass die Pläne vom gleichen Baumeister Herrn du Ry stammten, zumal sich der Baustiel der beiden Schlösser ähnelt. Vor dem zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zur Unterbringung der Maiden des Reichsarbeitsdienstes genutzt, die bei den Bauern in der Umgebung und bei kinderreichen Familien eingesetzt waren. Nach dem Kriege wurden dort Vertriebene und Flüchtlinge untergebracht. Schließlich wurde das Schloss von der Familie von Spiegel von und zu Peckelsheim mit einem enormen finanziellen Aufwand zu einem Hotel der besonderen Klasse umgebaut, in dem sogar der Wirtschaftsminister Ludwig Erhard übernachtet hat.
Bis heute ist das Rittergut Groß-Engershausen der Familiensitz der Familie 'von Spiegel von und zu Peckelsheim'.