Limberg mit Schwedenschanze
Bedeutung
Der Limberg ist eine geschichtlich bedeutungsvolle Stätte für unsere Region und das Wahrzeichen der Stadt Preußisch Oldendorf. Der Limbergturm ist im Wappen des 1973 aufgelösten Kreises Lübbecke und des Amtes Preußisch Oldendorf abgebildet und stand für die ehemals der Grafschaft Ravensberg zugehörigen Gebiete, die im Amt Limberg organisiert waren.
Lage
Die gesamte Burganlage liegt im Naturschutzgebiet Limberg. Sie umfasst den gesamten Waldbestand des 190 m hohen Limbergs, in dem insbesondere der saure artenarme Buchenwald und viele seltene Pflanzenarten dominieren. Inmitten dieses Naturschutzgebietes liegt die Wittekindsquelle, die nach dem legendären Sachsenherzog Wittekind benannt ist.
Burganlage
Der Wohnturm auf der Hauptburg, der in den Jahren 1982 bis 1988 renoviert worden ist, war der letzte Zufluchtsort der Burgbewohner zur Zeit der militärischen Nutzung der Burg. Er ist damit der älteste Teil der Burg. Die Wände sind zwischen 2 m und 3 m dick. Darin ist auch ein offener Kamin enthalten.
Nutzung
Die Burg wurde ursprünglich zur Überwachung des Börninghauser Eggetals und des östlich gelegenen Durchbruchs der „Großen Aue“ durch das Wiehengebirge auf einem Bergsporn an strategisch günstiger Stelle errichtet. Die Burg soll von den Bischöfen von Minden oder dem Burggrafen von Stromberg, der vor 1292 Güter im Börninghauser Eggetal besaß, erbaut worden sein – genaueres ist aber nicht überliefert. Im Jahre 1319 befand sich die Burg im Besitz der Grafen von Ravensberg, die sie an ihre Burgmänner verpfändeten. Von der Burg aus gelang es den Grafen von Ravensberg, die Landesherrschaft über die Kirchspiele Bünde, Rödinghausen, Oldendorf, Börninghausen und Holzhausen zu erringen. Dieser Prozess war 1542 abgeschlossen. Von den Burgmännern der Burg wurden dann im 14. Jahrhundert u.a. die Adelssitze Crollage und Hudenbeck gegründet. Auch die Fiegenburg im Börninghauser Eggetal ist im Zusammenhang mit der Burg Limberg entstanden. Um 1556 ist auf der Hauptburg ein 'Amthaus' (auch “Schriffkammer“ genannt - übersetzt: Schreib-Kammer. Später wurde daraus die „Amtsstube“). Hier befand sich der Dienstsitz der „Drosten“ der Burg Limberg, die auch „Amtmann“ genannt wurden. Auch der „Rentmeister“ des Amtes Limberg hatte hier seinen Sitz. Von hier aus wurden also neben den militärischen Funktionen auch die Verwaltungsfunktionen des Amtes Limberg wahrgenommen. Dazu gehörte die Vogtei Oldendorfmit den Kirchspielen Oldendorf und Holzhausen und die Vogtei Bünde mit den Kirchspielen Börninghausen, Rödinghausen und Ennigloh. Die Amtsstube wurde nach 1695 wegen der belegten Baufälligkeit der Burg u. a. nach Börninghausen in die Stätte Hausnummer 12 (sog. „Vieseley“) verlegt, da hier der Amtmann der Burg und Generalpächter der Domäne Limberg seinen Sitz hatte. Die Justizfunktionen und das Gefängnis im Limbergturm verblieben aber bis etwa 1808 auf dem Burggelände.1982 war der Limbergturm stark verfallen. Auf Initiative von Stadtdirektor Manfred Beermann wurde der Verein zur Erhaltung der Burgruine Limberg gegründet. Seit dieser Zeit wurde die Burganlage baulich gesichert. Jetzt wird diese altehrwürdige Stätte im Limbergturm auch als Amts- bzw. Dienstzimmer für standesamtliche Eheschließungen genutzt. Die Burganlage und der Forst auf dem Limberg selbst sind im Besitz der Familie von Oheimb in Bad Holzhausen.
Go-Gerichtslinde
Unmittelbar östlich an der Burg steht die wohl aus dem 17. Jahrhundert stammende sogenannte alte Go-Gerichtslinde. Diese Sommerlinde steht unter Naturschutz und ist völlig hohl. Sie wird durch Stahlseile zusammengehalten.
Schwedenschanze
In nordwestlicher Richtung in einer Entfernung von ca. 250 m liegt die sogenannte „Schwedenschanze“ oder auch „Buscher Schanze“. Es soll sich hier sich um eine mittelalterliche Turmhügelburg handeln, die aus mehreren Wallanlagen besteht. Sie hat vermutlich früher bei der Belagerung der Burg Limberg durch das Bistum Osnabrück (Familie von dem Busche) um 1500 eine Rolle gespielt.