Evangelische St. - Ulricus - Kirche
Adresse: An der Kirche 2, 32361 Preußisch Oldendorf
Besonders sehenswert ist die im spätromanischen Ursprung erhaltene 'St.- Ulricus - Kirche' in Börninghausen mit ihrem gedrungenen wuchtigen Kirchturm. Die einschiffige Kirche mit Turm und Chorraum und dem gotischen Mittelschiff ist 31 Meter lang und 9 Meter breit.
Geschichte
Diese Kirche war im Ursprung eine adelige Eigenkirche des hochadeligen Hauses Stromberg / Rüdenberg und wurde etwa zwischen 1220 und 1237 durch den Mindener Bischof 'Konrad I. von Rüdenberg' gegründet. Erst in einem langen Prozess zwischen etwa 1279 und 1334 entwickelte sich die St. - Ulricus - Kirche in Börninghausen von einer adeligen Patronatskirche zu einer Pfarrkirche mit eigenem Kirchspiel.
Gebäude
Hervorzuheben sind die teilweise erhaltenen um 1460 entstandenen gotischen Wandmalereien, die die Reste von einem Apostelfries, der drei lebensgroße katholische Heiligenfiguren zeigt: Margareta von Antiochia, Sebastian und der heilige Bischof Ulricus. Im Chorraum sind die vier Apostel Petrus, Paulus, Andreas und Jakobus und ein unbekannter Apostel sowie an der Ostwand und an der Südseite weitere Apostel zu erkennen. Die Predella des Hauptaltars zeigt die vier Evangelisten mit ihren Attributen, die vermutlich aus einer anderen Kirche stammten. Die vielen Wappen der Familie 'von Schloen genannt Tribbe', Eigentümerin des früheren ´Rittersitzes Fiegenburg´ im Eggetal am Altar und an der Kanzel von 1632 weisen auf adeliges Stiftertum und Patronatstätigkeit hin. Der Taufbrunnen von 1686 ist in Kelchform geschnitzt. Die Orgel stammt von einem unbekannten Orgelbauer aus dem Jahre 1661. Gestiftet wurde sie von 'Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg'. An der Nordseite des Chorraumes befindet sich das Sakramentshäuschen, ein Relikt aus der katholischen Zeit der Kirche vor der lutherischen Reformation. Es dient heute der Unterbringung der Abendmahlsgeräte, darunter ein Kelch aus dem Jahre 1650. In den Jahren 1951 bis 1953 und von 1973 bis 1975 wurde die Kirche restauriert. Ursprünglich hatte sie eine Flachdecke. Als es zu erheblichen baulichen Schäden im Gewölbe der Kirche gekommen war, musste nochmals eine grundlegende Instandsetzung erfolgen. Nach 3-jähriger Sanierungsarbeit konnte die Kirche am 27.4.2008 wieder feierlich eröffnet werden. Die Westempore konnte erst im Jahre 2012 wieder eingebaut werden.
Glocken
Nach dem 1. Weltkrieg befanden sich drei Glocken im Kirchturm. Die kleinste Glocke war aus dem Jahre 1772 und stammte aus der Kirchengemeinde Gehlenbeck. An Stelle der beiden anderen Stahlgussglocken wurden 1993 fünf neue Glocken gegossen. Die Gehlenbecker Glocke wurde zurückgegeben und die beiden übrigen alten Stahlgussglocken neben der Kirche aufgestellt.