Rittergut Hudenbeck und Brüggehof
Entstehung des Rittergutes Hudenbeck
Das Rittergut erhielt seinen Namen von der Örtlichkeit, denn die Endung „-beck“ kann auf „Beke“ zurückgeführt werden, dem altsächsischen Wort für Bach. Den Begriff 'Hude-' kann man auf 'Vieheintrieb in die allgemeine Mark' und auch auf 'Hüteplatz in Weiden' zurückführen.
Erste urkundliche Erwähnungen vom 6. und 8. Juli 1334 über den Knappen 'Egbaert (Ecbertus) I. von Ennigloh' belegen, dass dieser ein Burgmann der Grafen von Ravensberg auf der in 1.500 m Entfernung liegenden Burg Limberg war. Die Burg Limberg war im Ursprung Mindener Besitz gewesen, wobei 'Graf Otto II. von Ravensberg' im Jahre 1325 das Mindener Obereigentum an der Burg Limberg anerkennen musste, jedoch die Burg vom Mindener Bischof zum Lehen erhielt. Zur Wahrung der Rechte des Bischofs mussten diesem in der 'Vorburg' zwei Häuser eingeräumt werden. Es wird vermutet, dass die späteren Rittergüter Crollage (ca. 1 km südlich gelegen) und Hudenbeck auf diese Weise entstanden sind.
Eigentümer
Die Familie von Ennigloh, die ab etwa 1395 auch den Beinamen - genannt „Pladiese“ führte, stritt sich bis 1434 mit dem Bistum Osnabrück. Zum Beispiel wurden 1404 dem 'Johann IV. von Ennigloh genannt Pladiese zu Hudenbeck' 95 Kühe von der Bürgerschaft der Stadt Osnabrück unter der Führung von Bürgermeister Friedrich von Haren abgenommen. Seiner Frau wurden in Oldendorf die Pferde abgespannt und der Knecht gefangen genommen. Dies war seinerzeit eine „abgeschwächte“ Art der damaligen Kriegsführung bei Fehden. Mitte Juli 1434 verband sich aber Bischof Johann von Osnabrück auch mit dem Drosten Alhard von Hörde auf der ravensbergischen Burg Limberg. Am 17. Juli 1434 wurde die Burg Hudenbeck erobert und dem Erdboden gleichgemacht. Kurz danach wurde sie aber wieder durch Heinrich IV. von Ennigloh aufgebaut.
Am 12.3.1610 verstarb Johann Pladiese. Mit ihm war die Hudenbecker Linie der Familie 'von Ennigloh genannt Pladiese' nach bald 300 Jahren im Mannesstamm ausgestorben. Es existierte aber noch die Familie auf den Rittergütern Wimmer und Huntemühlen. Durch Heirat änderten sich die Namen in 'von Uslar' und 'von Korte genannt Rollinghausen' (Mitglied der ravensbergischen Ritterschaft). Danach ging der Besitz auf die Familien 'von Gaugrebe' und 'von Schele zu Kuhdorf' über. In der Zeit des 30-jährigen Krieges brannten die Gebäude zweimal vollständig ab. 'Heinrich Friedrich von Schele' übernahm 1732 die Gutswirtschaft und baute die heruntergekommenen Gebäude wieder auf. 1758 wurde er in der Holzhauser Kirche beigesetzt.
Am 11.5.1813 verkaufte ´Karl Friedrich von Schele´ an seinen Neffen 'Wilhelm Friedrich Christian von Oheimb zu Enzen' die Rittergüter Hudenbeck und Brüggehof.
Die Familie von Oheim kaufte 1812 auch das 'Gut Holzhausen', das heutige „Haus des Gastes“ , dann am 13.1.1832 zunächst den Forst der Burg Limberg und im Jahre 1850 die Burganlage Limberg. Die drei Güter und der Limberg wurden von Hudenbeck aus verwaltet. Am 12.5.1893 brannte Hudenbeck durch Blitzschlag ab und wurde 1928 von der noch heute hier ansässigen Familie von Oheimb wieder errichtet.
Rittergut Brüggehof
Das 'Rittergut Brüggehof' existiert heute nicht mehr. Es lag im Winkel zwischen der 'Großen Aue' und der Heerstraße (heutige B 65). Die Rittergüter 'Brüggehof' und 'Hudenbeck' hatten immer die gleichen Besitzer und bildeten letztlich immer eine wirtschaftliche Einheit. Es wird davon ausgegangen, dass der Hof bereits im Jahre 1820 nicht mehr existierte.