Gruß des Bürgermeisters
Liebe Freundinnen und Freunde aus St. Oswald-Möderbrugg und Preußisch Oldendorf, verehrte Festgäste,
als Botschafter ehrenthalber hat der frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher einmal die Bürgerinnen und Bürger bezeichnet, die sich in Städtepartnerschaften engagieren. Ein treffendes Wort, wie sich immer wieder erwiesen hat. Denn Menschen, die die Partnerschaft zwischen zwei Städten zu ihrem Anliegen machen, verkünden die „Botschaft der Verständigung“ und sie haben diplomatisches Geschick an den Tag gelegt, um Verständigungsprozesse in Gang zu setzen.
Viele solcher Botschafter haben die Verbindung zwischen dem schönen St. Oswald-Möderbrugg und Preußisch Oldendorf zu dem gemacht, was sie heute ist und dazu beigetragen, dass wir an diesem Wochenende das 25-jährige Bestehen unserer Partnerschaft feiern. Sie haben die Beziehung zwischen den beiden Orten mit Leben erfüllt und so ist das Gefühl entstanden, bei den jeweiligen Besuchen gute alte Bekannt zu treffen und an einen vertrauten Ort zu reisen – man fühlt sich daheim.
Unsere 25-jährige Geschichte ist eine Erfolgsgeschichte:
Am 25. September 1982 wird in St. Oswald im Rahmen eines Festaktes die offizielle Städtepartnerschafts-Urkunde von Herrn Wilhelm Bettenbrock, dem damaligen Bürgermeister Preußisch Oldendorfs, Herrn Viktor Semmlitsch, dem damaligen Bürgermeister von St. Oswald-Möderbrugg und Herrn Alois Gruber, dem damaligen Fremdenverkehrsobmann von St. Oswald-Möderbrugg, sowie dem damaligen Stadtdirektor Preußisch Oldendorfs, Herrn Manfred Beermann, feierlich unterzeichnet.
Eine Delegation von über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war zur offiziellen Partnerschaftsbegründung aus Preußisch Oldendorf nach St. Oswald-Möderbrugg angereist.
Freundschaftliche Beziehungen zwischen St. Oswald-Möderbrugg und Preußisch Oldendorf gab es allerdings schon einige Jahre länger. Die Anfänge liegen im Jahr 1974 und entstanden aus Kontakten zwischen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Eggetal und St. Oswald-Möderbrugg.
Wann immer es besondere Feierlichkeiten in St. Oswald-Möderbrugg oder in Preußisch Oldendorf gegeben hat, eine Abordnung aus der jeweils anderen Kommune reiste an, um dabei zu sein.
Beispielsweise war eine Delegation aus Österreich im Mai 1985 nach Ostwestfalen-Lippe gekommen, um das 100-jährige Bestehen der Preußisch Oldendorfer Feuerwehr mit zu begehen.
Im Juni 1989 feierte der Musikverein St. Oswald-Möderbrugg sein 100-jähriges Bestehen und an den Feierlichkeiten nahmen auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Preußisch Oldendorf teil.
Als im Oktober 1994 in Preußisch Oldendorf das 275-jährige Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte und des 20-jährigen Bestehens des Preußisch Oldendorfer Basars begangen wurde, war selbstverständlich eine Abordnung aus St. Oswald-Möderbrugg dabei, um mit uns gemeinsam zu feiern.
Im November 1999 reist eine Delegation aus Preußisch Oldendorf Richtung Österreich, um in St. Oswald-Möderbrugg bei der Verleihung des Gemeindewappens dabei zu sein.
Es gibt noch viele dieser Gelegenheiten, wo die Partnerschaft aktiv gelebt wurde, beispielsweise die Feierlichkeiten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums hier und in Preußisch Oldendorf, die Ski-Freizeiten der Hauptschule Preußisch Oldendorf in Österreich, Praktika der Preußisch Oldendorfer Hauptschüler in St. Oswald oder immer wieder kehrende Besuche der Bürgerinnen und Bürger aus St. Oswald-Möderbrugg anlässlich der Brunnenfeste in Börninghausen – ich kann sie hier gar nicht alle aufzählen.
In den persönlichen Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern der beiden Kommunen können wir viel voneinander lernen und erfahren. Dabei ist die Einbeziehung der Menschen aller Altersgruppen in eine Städtepartnerschaft ist das A und O einer dauerhaft funktionierenden Partnerschaft. Insbesondere für die jüngere Generation bieten diese Begegnungen neue Möglichkeiten, Stoff zum Nachdenken, neue Freundschaften. Und damit vielleicht die Motivation, sich selbst zu engagieren. Es ist wichtig, junge Menschen an diese Form der gelebten Demokratie, die sich in den guten Beziehungen der Menschen über Stadt- und Landesgrenzen hinaus ausdrückt, heranzuführen.
Da wir auch die Kinder und Jugendlichen mit einbeziehen, bin ich ganz zuversichtlich, dass diese Städtepartnerschaft noch viele Jahrzehnte vor sich hat. Es gibt mittlerweile so viele Gemeinsamkeiten und so viele verbindende Punkte zwischen St. Oswald-Möderbrugg und Preußisch Oldendorf, dass ich mir um die Zukunft dieser Städtepartnerschaft keine Sorgen mache.
Mein Dank an dieser Stelle gilt den Initiatoren von damals und auch allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Freundschaft nun schon so lange hält.Uns allen wünsche ich schöne, vergnügte Stunden und der Städtepartnerschaft St. Oswald-Möderbrugg und Preußisch Oldendorf Lebendigkeit und Dauerhaftigkeit.
Marko Steiner
Bürgermeister